Bauliche Maßnahmen gegen Hochwasser
Der Klimawandel bringt es mit sich – Hochwasser. Was kann ich als Hausbesitzer tun, um mich und mein Wohnraum so gut wie möglich vor Hochwasser zu schützen?
Extreme Temperaturen, milde Winter und Gewitter mit Starkregen im Frühjahr. Der viel beschworene Klimawandel lässt sich nicht mehr verleugnen. Brand aktuell bekommen wir die Auswirkungen wieder durch das stürmische Wetter mit Gewitter und Starkregen zu spüren. Manch einer sieht sich bei solch blitzartigen Regenfällen mit Gummistiefeln im Keller stehen, um das Wasser am Eindringen zu hindern oder es per Eimer und Pumpe wieder aus seinem Haus zu befördern. Das ist nicht nur nervenaufreibend und zeitintensiv, das kann auch teuer werden.
Schäden durch Hochwasser
Abgesehen von Hochwasserschutz der Städte und Länder wie zum Beispiel Hochwasserschutzgebieten, Rückhalteflächen oder in Form von technischem Hochwasserschutz wie Deichen, Dämmen und mobilen Schutzsystemen, sollte jeder Bauherr oder Hausbesitzer darüber nachdenken, wie er sein Eigentum vor den Wassermassen bestmöglich schützen kann. Denn auch in weniger stark betroffenen Gebieten kann ein häufiges oder auch ein einmaliges „unterwasserstehen“ der Räumlichkeiten schon Folgen für die Substanz haben.
Fenster und Türen, Tapeten, Putz, Mauerwerk und Fußboden – durch das eindringende Wasser kann das Material aufquellen, es kann zu Verunreinigungen mit Salzen oder Schlamm kommen. Die Folgen sind oft langwierig und kostspielig, denn hier benötigen Sie professionelle Wasserschadensbeseitigung, um Spätfolgen wie Schimmelpilze zu verhindern. Noch größerer Schaden entsteht durch sogenannte Gründungsschäden, Schäden durch Druck oder Auftrieb und Überlastung von Bauteilen. Hierzu gehören Risse in den Wänden und Verformungen oder Schiefstellungen durch Absacken oder Aufschwemmen. Daher sollte es möglichst verhindert werden, dass Wasser überhaupt eindringen kann.
Bauliche Maßnahmen
Die Grundlage für hochwassergefährdetes Bauen ist die Gebäudestandsicherheit. Steigt das Wasser, steigt auch die Auftriebskraft und somit der Druck am Gebäude. Das kann dazu führen, dass das Gebäude „aufschwimmt“ und zerstört wird. Bei Neubauten ist das Gewicht des Gebäudes in den unterschiedlichen Phasen noch geringer und so kann es schneller passieren, dass die Auftriebskraft höher ist als das Gebäudegewicht. Diese Bauphasen sollten nicht in regenreiche Zeiten fallen. Auch das Eigengewicht sollte bei wenig geschossigen Gebäuden bedacht werden. Um hier einem Aufschwimmen entgegenzuwirken sollte die Möglichkeit einer Teilflutung mit Frischwasser in Betracht gezogen werden um einen Gegendruck zu erzeugen der die von außen wirkenden Kräfte reduziert und gleichzeitig das Gewicht des Gebäudes erhöht. Durch das Frischwasser bleit die Belastung durch Schmutz geringer. Bereits bestehende Gebäude sollte unbedingt statisch überprüft werden und auch die einzelnen Gebäudeteile müssen auf erhöhten Wasserdruck bemessen werden, um anhand der Druckverteilung Schwachstellen ausfindig zu machen.
Bei flussnahen Gebäuden muss die Gefahr durch Unterspülung berücksichtigt werden. Bei nicht gefestigten Böden können durch Unterspülung Hohlräume im Baugrund entstehen, die Gebäudeschäden zur Folge haben können. Vorbeugen kann man hier durch eine tiefe Fundamentunterkante oder eine nachträglich vorgesetzte Betonwand.
Um bei Grundstücken mit wasserdurchlässigen Bodenarten das kurzfristige Ansteigen des Grundwasserspiegels abzufangen, sollte eine Gebäudeabdichtung erfolgen, das geschieht mit Hilfe einer außen- oder Innenliegenden Dichtung die mindestens 30 Zentimeter höher liegt als der höchste Grundwasserstand. Hier unterteilt man in die Schwarze und die Weiße Wanne.
Die „Schwarze Wanne“ ist eine veraltete Form der Abdichtung der betroffenen Gebäudeteile durch Bitumen oder Kunststoffbahnen, die im besten Fall außen aufgetragen wird oder, wenn nicht anders möglich, von innen, was jedoch aufwändiger ist und somit eigentlich nur in Einzelfällen zum Beispiel zur nachträglichen Absicherung von Altbauten anzuwenden ist.
Der heutige Standard ist die sogenannte „Weiße Wanne“. Dabei werden die Bodenplatte und die Außenwände in einem Stück aus wasserundurchlässigem Beton gegossen. Hierbei sind die geltenden technischen Regelwerke und Normen zu beachten und besonderes Augenmerk auf die Ausbildung der Arbeitsfugen zu legen. Diese stellen die Verbindung von schon gehärteten Betonteilen zu Frischbeton und verbinden waagerechte und senkrechte Betonelemente und müssen so angelegt werden, dass auch hier Wasserundurchlässigkeit gegeben ist.
Weitere Schutzmaßnahmen
Natürlich gibt es auch Schutz gegen Hochwasser außerhalb der Gebäude, der hilfreich und auch ausreichend sein kann, wie zum Beispiel mobile und feste Hochwasserschutzwände oder Sandsäcke. Diese Maßnahmen sind jedoch nur zielführend, wenn gleichzeitig genügend Schutz gegen eindringendes Grundwasser und Rückstauwasser aus der Kanalisation besteht. Sind die Kanalnetze durch große Wassermengen überlastet und die Schutzmaßnahmen zum Leitungsnetz des Gebäudes sind nicht ausreichend, kommt das Wasser auch gerne durch die Abflüsse in den Wohnraum.
Hochwasserschutz am Gebäude selbst setzen ausreichende Standortsicherheit, Wasserbeständigkeit und Wasserdichte der Außenwände voraus. Gegen geringe Wasserhochstände können schon Sandsäcke hilfreich sein. Dammbalken, Einsatzelemente mit Dichtungen, zum Beispiel für die Garage oder druckdichte Fenster und Türen können auch höhere Wasserstände abwehren.

Hiermit verbunden sind jedoch oft Nachteile im Energiesparen und Wärmeschutz. Kann kein Wasser eindringe,n kann auch keine Luft zirkulieren. Dichte Materialien, die kein Wasser aufnehmen, leiten Wärme besser ab und dämmen nicht gut gegen Wärmeverlust. Die eingesetzten Baustoffe, die direkt von eindringendem Hochwasser betroffen sind, nehmen Feuchte je nach ihrer Beschaffenheit unterschiedlich stark auf. Hier sollten Sie sich gut beraten lassen und die Eignung eines Baustoffes hinsichtlich der Verwendung in hochwassergefährdeten Gebieten ausreichend überprüfen.
Hochwasserschutz ein umfangreiches Thema
Hochwasserschutz ist ein sehr umfassendes Thema und die bauliche Vorsorge nur ein Baustein. Wenn Sie sich umfassend darüber informieren möchten empfehlen wir Ihnen die „Hochwasserschutzfiebel Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Oder Sie wenden Sich direkt an PODUFAL – WIEHOFSKY Mit über 50 Jahren Erfahrung in der Baubranche haben wir schon so manches Problem gelöst.
Hinsichtlich der in diesem Zusammenhang immer wieder angesprochenen Elementarschadenversicherung wenden Sie sich bitte an die Versicherung Ihres Vertrauens.
Ihr Team von PODUFAL-WIEHOFSKY